Wir verstehen uns als progressiven, queerfeministischen Verband. Um eine Atmosphäre herzustellen, in der sich alle Wohlfühlen und keiner Diskriminierungen ausgesetzt ist, arbeiten wir an verschiedenen Stellen mit Awarenesskonzepten. Ein zentraler Teil unser Awarenessstruktur ist unser Awarenessteam.
Was bedeutet Awareness?
Awareness kommt aus dem englischen und bedeutet Übersetzt „Bewusstsein. Es beschreibt eine Haltung und Praxis, die Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt entgegenwirkt und konsensbasiertes Handeln fördert. Gemeinsam fördern wir Strukturen und Weiterbildung, wodurch Personen Verantwortung für sich und den geteilten Raum übernehmen.
Warum braucht es Awareness?
Gegenseitige Rücksichtnahme ist eine Grundvorraussetzung für Zusammenarbeit. Als Politische Jugend sind wir besonders Streit, Diskussion und Uneinigkeit ausgesetzt. Nur mit kollektiver Awareness ist es möglich, dass sich alle wohl und sicher fühlen.
Besonders in unserer strukturell sexistischen, ableistischen Gesellschaft empfinden wir es als wichtig marginalisierte Gruppen und Personen zu schützen und gleichzeitig zu Empowern. Nur so können wir unseren eigenen Mitgliederstrukturen vertrauen und diese Stärken.
Was können wir präventiv tun?
Als Jusos Halle haben wir verschiedene, vor allem strukturelle Awarenessansätze, wie zum Beispiel:
- Awarenessteam
- quotierte Redner*innenliste
- Verhaltenskodex
- Genderplena
- Feminismus TOP
- Vernetzung
Awarenessteam
- Bestehend aus mind. 2 Personen
- Von der Mitgliederversammlung gewählt
- Mindestens 50% FINTA* (Frau, Intersexuell, Nonbinär, Transsexuell, A-Gender) Personen Anteil
- Kooptierung in den Vorstand und ständiges Rederecht
- Keine Aussagepflicht/Rechenschaftspflicht
- Kein weiteres Amt innerhalb der örtlichen Juso-Struktur
- Auf Verbandsveranstaltungen immer nüchtern
Was tun bei einem Awarenessfall?
Aufgrund unserer Strukturen ist der erste Schritt ein einschalten des Awarenessteam. Das Awarenessteam ist geschult und angehalten sich an den betroffenen Personen zu orientieren. Gemeinsam kann ein weiteres Vorgehen besprochen und abgestimmt werden. Die verschiedenen, unter anderem auch anonymen, Kontaktmöglichkeiten zu unserem Awarenessteam werden regelmäßig auf Sitzungen und in Einladungen bekannt gegeben.
Das Awarenessteam kann in Absprache mit betroffenen Personen verschiedene Konsequenzen ziehen. So kann es zuerst zu einem klärenden, wenn gewünscht anonymen, Gespräch beitragen. Es kann aber auch Personen Fernhalten und in Absprache mit dem Vorstand Personen von zukünftigen Sitzungen ausschließen.
Wir nehmen Awarenessfälle immer sehr Ernst. Sollte ein gewähltes Mitglied involviert sein, darf und wird Beliebtheit oder Amt nicht vor Konsequenzen schützen. Awareness und Awarenssfälle gehen immer vor die Arbeitsfähigkeit des Vorstands. Mit einem Vorstand, welcher einen solchen Fall nicht klärt oder klären kann, ist keine Vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich.
Das Awarenessteam wird zu jeder Zeit höchste Sensibilität walten lassen. Awareness ist kein Gossip und wird nicht die Runde machen.